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5. September 2013 4 05 /09 /September /2013 09:45

Hallo ihr Lieben,

 

Nun ist schon meine erste Woche hier in Taiwan um und ich fühle mich als wäre ich schon wieder viel länger hier. Das bunte Treiben auf den Straßen, die voll mit leuchtenden Werbeanzeigen sind, hat mich schon wieder voll in den Bann gezogen und seit Montag auch die Uni. Auch wenn ich hier schon einige Zeit gelebt habe, gibt es auch jetzt wieder einige Situationen, die mich sehr zum schumunzeln bringen. So zum Beispiel mein Mietvertrag. Bevor ich hier her kam, suchten mir Freunde, die ebenfalls an der NCCU studieren, eine Wohnung. Meine Mitbewohnerin Shelly stand mir sofort Rede und Antwort für alle meine mal mehr oder weniger komischen Fragen. Nachdem ich beim letzten Mal ja in einer illegalen Wohnung lebte und deshalb umziehen musste, war das natürlich eine der ersten Fragen, die ich hatte. Auch über die Kakerlaken und Schimmel informierte ich mich diesmal frühzeitig, man lernt ja dazu. Was ich nicht bedacht habe, wurde mir beim Unterschreiben meines Mietvertrages vor Augen geführt. Da heißt es in einem Absatz, dass ich keine Männer über Nacht mit nach Hause bringen darf. Das so was in den Wohnheimen der Uni durchaus üblich ist, wusste ich schon, aber außerhalb des Campus’, war mir das so nicht bewusst. Ich sag' nur: Andere Länder- andere Sitten :)

Ansonsten nutzte ich die erste Woche zur Orientierung in der "neuen" Umgebung. Da nun die MRT (das U-Bahn System hier) nicht mehr zu Fuß zu erreichen ist, musste ich mich an Bus fahren gewöhnen. Letztes Mal war mir das Bussystem etwas suspekt, das kann aber auch an der Gegend gelegen haben. Wie ich es schon von der MRT gewöhnt bin, haben auch die Busse hier keinen richtigen Fahrplan, sondern es wird nur angegeben, in welchem Zeitabständen der Bus fährt und in welchem Rhythmus. Das sollte aber eher als grobe Orientierung dienen und hat mit deutscher Pünktlichkeit wenig zu tun, abhängig von der aktuellen Verkehrslage und dem Wetter (ja bei Regen dauert so eine Busfahrt schon mal erheblich länger) kommen so die Busse eher ungeplant an und man sollte beim Bus fahren etwas mehr Zeit einplanen, da man durchaus mal 10-15 Minuten auf einen Bus warten muss. Aber inzwischen gibt es Apps, die tatsächlich ganz gut funktionieren und einem relativ genau anzeigen, wann der Bus ankommt (der Test, ob das bei Regen auch noch gilt, steht bisher noch aus).

Natürlich war die erste Woche auch dazu da, das Essen zu genießen. Auch wenn ich in Deutschland das ein oder andre Mal versucht habe, einige Speisen nachzukochen, muss man einfach einsehen, dass es hier vor Ort um ein vielfaches besser schmeckt. Dumplings, Baozi, Sushi, Sashimi, Bubble Tee, Matcha, Wan-Tan Suppe,.... Es bleibt einfach das Land des guten Essens. In einem der unzähligen Teeläden in dem ich die Tage war, lief sogar deutscher Hip Hop (wenn man das nicht erwartete dauert es tatsächlich eine ganze Weile eh man selber merkt, dass das gerade deutsch ist), aber die Angestellten haben mir gesagt, sie verstehen kein Wort und wussten nicht mal, dass es ein deutscher Text ist. Wettertechnisch hat sich Taiwan am Wochenende von seiner "besten" Seite gezeigt. Da gerade Taifun-Saison ist, hat natürlich ein Taifun nicht lange auf sich warten lassen und bescherte uns ein regenreiches Wochenende. Ich kann mich nicht erinnern, dass es das letzte Mal so arg geregnet hätte (oder ich bin bei solchem Wetter nicht wirklich draußen gewesen). Ein Schirm war teilweise wirklich sinnfrei, weil der Regen, dank Wind, trotzdem von vorne, hinten und der Seite kam. Flip Flops waren so das einzige Schuhwerk (Gummistiefel wären wahrscheinlich auch noch gegangen), was wirklich sinnvoll erschien, um die endlosen Pfützen zu durchqueren- an ein überqueren war nicht mehr zu denken. Aber als das Wetter minimal besser wurde, konnten wir immerhin mal etwas raus gehen. So hatten wir vom Fluss aus einen sehr schönen Blick auf das Campus Gelände.

Die Woche hat dann auch der Sprachkurs an der Uni angefangen. Wir sind zum Glück nur 7 Studenten in unserem Kurs und hatten bis jetzt eine Menge zu lachen. Keiner von uns nimmt bisher seine Fehler allzu schwer und man kann darüber lachen, was jeder so von sich gibt. So wird die Lehrerin als alt betitelt oder der Mitschüler anstatt bei seinem Namen mit sterbendem Pferd angesprochen. Wenn alles so bleibt ist auch ein Jahr mehr als man studieren müsste vollkommen ok :)

Mal sehen, was das Wochenende so bringt- das Wetter soll zumindest erstmal so schön sommerlich warm bleiben.

 

Ich wünsche euch noch eine schöne Restwoche.

 

Liebste Grüße

Niggy

 

NCCU Campus

IMG_9757.JPG

Blick vom Campus auf die Umgebung

IMG 1964

 

IMG_9766_Fotor_Collage.jpg

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Kommentare

A
Ich hoffe, du ärgerst dich nicht über Kommentare, denn hier ist noch einer. :) Soso, keine Männer im Zimmer? Hattest du das denn fest geplant? ;)<br /> Hach ja, Taiwan. Ein bisschen vermisse ich das Örtchen ja schon - trotz der lebenden Krabben in allen Ecken, den Kakerlaken und Taifunen. Und ein bisschen ärgere ich mich mittlerweile auch, dass<br /> ich nach meinem Abschluss nicht auch noch mal die Flucht ins Ausland gesucht habe. Statt dessen sitze ich seit Monaten zu Hause und schreibe wenig erfolgreiche Bewerbungen. So, genug von mir, ich<br /> freu mich schon auf den Eintrag zur ersten Kakerlake. Die hast du doch bestimmt in Deutschland vermisst? ;)<br /> <br /> LG<br /> ARI
Antworten
T
<br /> <br /> Huhu Ari,<br /> <br /> <br /> ich hatte ja auch das letzte Mal nur eine Kakerlake in meiner Wohnung, ich hoffe, dass das auch so bleibt.Aber deswegen ist ja das WG Leben so toll- ich renn einfach schreiend raus und hoffe auf<br /> Hilfe :) Und das mit den Männern relativiert sich, meine Mitbewohnerin hat ständig ihren Freund da. Aber nein an sich stört mich das nicht :)<br /> <br /> <br /> Viel Erfolg dir beim Bewerbungen schreiben.<br /> <br /> <br /> LG<br /> <br /> <br /> <br />

Über Diesen Blog

  • : Blog von taiwan-touched-with-pink
  • : Nach vier Jahren Studium heißt es für mich ab ins Auslandspraktikum. Über 9000 km weit weg von Familie und Freunden versuche ich mich im wunderschönen Taiwan durch zuschlagen. Meine großen und kleinen Abenteuer und Herausforderungen werde ich in dem Blog zusammenfassen und so allen die noch Daheim sind, Lust auf die Ferne machen und taiwanesische Leben etwas Näher bringen!
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